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Museumsgebäude mit umgebenden Grünanlagen und den Objekten auf dem Vorplatz.

Das LWL-Museum für Naturkunde mit seinem Vorplatz. Foto: LWL/Steinweg None

Über uns - 130 Jahre LWL-Museum für Naturkunde

Das LWL-Museum für Naturkunde ist im Jahr 2022 bereits 130 Jahre alt geworden und ist in Deutschland das einzige Naturkundemuseum mit einem Großplanetarium. Auf 4.200 Quadratmetern finden Sie viele Welten unter einem Dach. Erleben Sie wechselnde und permanente Ausstellungen zu globalen Themen und zur regionalen Natur. Alle Ausstellungen sind für Menschen mit Behinderungen geeignet. Die Filme haben Untertitel, die Themen werden in verständlichen Texten beschrieben und besondere Stationen laden zum Verweilen und Ausprobieren ein. Es gibt viel mit den Augen und Händen zu entdecken. Zahlreiche Tiere können angefasst werden. Das Museum beherbergt einzigartige Objekte wie den weltweit größten Ammoniten, einmalige Fossilien von Schwimmsauriern, Dinosaurieren oder Eiszeittieren sowie lebensechte Modelle von Dinosauriern oder ein lebensgroßes Mammut.

Das Museum bietet noch viel mehr: Reisen Sie im Planetarium ins Weltall und lassen Sie sich dabei von der schärfsten digitalen Fulldome-Projektion Europas begeistern. Gehen Sie im Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer der Natur auf die Spur. Erfahren Sie etwas über die Forschung und die Sammlungen am Museum. Beteiligen Sie sich an der Arbeit des Hauses durch ehrenamtliche Mitarbeit im Bereich Bürgerwissenschaften.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

MindMap-Movie: Das LWL-Museum für Naturkunde - So vielfältig wie die Natur selbst

Lernen Sie das Museum und seine Bereiche und Zentren kennen.

Zur Geschichte des Museums

Das Naturkundemuseum wurde 1892 gegründet.

Das heutige LWL-Museum für Naturkunde wurde im Jahre 1892 als Westfälisches Provinzialmuseum für Naturkunde gegründet. Damit ist es das älteste Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Gründungsdirektor war Prof. Dr. Hermann Landois, Träger war schon damals der Westfälische Provinzialverband, der Rechtsvorgänger des LWL.

Die Gründung erfolgte jedoch nicht nach einer Idee aus der Preußischen Verwaltung, sondern auf das Bestreben eines aktiven Kreises ehrenamtlicher Naturforscher hin. Deren Wunsch war es damals, eine zentrale Anlaufstelle zu erhalten. Sie wünschten sich einen Ort „für fachlichen Austausch, einen Aufbewahrungsort für die umfangreichen naturkundlichen Privatsammlungen als Referenzsammlung für die heimische Artenvielfalt und ein Kompetenzzentrum für allgemeine fachliche Unterstützung sowie für die naturkundliche Bildung der Bevölkerung“.

Diese ehrenamtlichen Forscher waren Mitglieder der zoologischen und botanischen Sektionen des Westfälischen Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst, in dessen Gründungsstatuten die Gründung eines Landesmuseums mit wissenschaftlichem Schwerpunkt als wichtiges Vereinsziel genannt ist.

Das erste Museumsgebäude wurde auf einem Grundstück des Provinzialverbandes neben dem alten Zoogelände an der Himmelreichallee in Münster erbaut und 1892 der Öffentlichkeit übergeben. 1982 wurde der deutlich größere Neubau an der Sentruper Straße eröffnet. In diesem ist seitdem auch das Großplanetarium fester und wichtiger Bestandteil.

Foto des alten Museumsgebäudes (c) LWL-Medienzentrum für Westfalen

Ende des 19. Jahrhunderts

Ende des 19. Jahrhunderts regte Professor Dr. Hermann Landois, Gründer des Zoologischen Gartens in Münster, die Gründung eines separaten Naturkundemuseums auf dem Gelände des Zoos an. Am 26. Juni 1891 wurde das "Provinzialmuseum für Naturkunde" an der Himmelreichallee eröffnet und am 10. Februar 1892 der Öffentlichkeit übergeben. Landois wurde erster ehrenamtlicher Leiter des Museums.

Oktober und November 1944 und Sammlungsanfang

Im Oktober und November 1944 wurde das Gebäude durch Fliegerangriffe stark beschädigt. Vorsorglich waren jedoch die Bestände ausgelagert worden, so dass sich die Kriegsschäden auf das Gebäude beschränkten.

Der Hauptbestand der Sammlungen kam in den Museumsanfängen aus den Beständen der zoologischen und botanischen Sektion des Westfälischen Provinzialvereins. Darüber hinaus profitierte das Museum von den im Zoo verstorbenen Tieren, die für die Sammlung präpariert wurden.

Museumsneubau am Stadtrand

Als der alte Zoo aus Platzgründen an den westlichen Stadtrand zog, entschloss sich auch der Träger des Naturkundemuseums, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe,  für einen Museumsneubau in der Nachbarschaft des Zoos. In das neue Gebäude wurde ein Großplanetarium integriert, in dem mehr als 260 Personen Platz finden. Die Kombination von Naturkundemuseum und Großplanetarium ist bis heute in Deutschland einmalig.

Namenswandel und Museumsleitung

Der Museumsname hat im Laufe der Jahre mehrere Wandel vollzogen. So wurde aus dem "Provinzialmuseum für Naturkunde“ das "Westfälische Museum für Naturkunde – Landesmuseum und Planetarium". Seit 2007 lautet er "LWL-Museum für Naturkunde – Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium".

Leiter des Museums war über 32 Jahre Dr. Alfred Hendricks. Er ging im Juli 2016 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde im August 2016 der Wissenschaftler Dr. Jan Ole Kriegs.

Der Riesenammonit als Wahrzeichen

Noch heute steht ein Abguss des größten Ammoniten der Welt vor dem alten Gebäude an der Himmelreichallee. Seit 1982 wird das Gebäude von der Westfälischen Schule für Musik genutzt. Das Original des Riesenammoniten steht im Foyer des heutigen Naturkundemuseums an der Sentruper Str. 285 und ist dienstags bis sonntags von 9.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen.

Der Riesenammonit als Wahrzeichen

Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster wurde am 10.02.2022 130 Jahre alt.

Das Museum sammelt seit nunmehr 1892 Objekte und Superlative. Das Naturkundemuseum ist das älteste der 18 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und es ist eines der besucherstärksten Häuser in NRW.

Es hat mit 2,3 Millionen naturkundlichen Objekten westfalenweit die größte Sammlung.

Der Erfolg des Mehrspartenhauses liegt zum großen Teil an den engagierten Museumsmitarbeiter:innen und an den vielen Ehrenamtlichen, die sich dem Haus verbunden fühlten. Darum wird das LWL-Museum 2023-2025 mit einem Anbau, dem "Forum für Naturwissenschaften", zu einem Kompetenzzentrum für hauptamtliche und ehrenamtliche Forscher:innen weiterentwickelt.

Das Leitbild des LWL-Museums für Naturkunde, Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium

Das LWL-Museum für Naturkunde ist ein Landesmuseum in der Trägerschaft des Landschaftsverbandes (LWL). Der LWL arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen.

Zu seinen sieben Landesmuseen mit insgesamt 18 Museen gehört auch das LWL-Museum für Naturkunde in Münster, das als öffentliche Einrichtung durch Steuergelder finanziert wird und ausschließlich gemeinnützige Zwecke verfolgt. 1892 als Provinzialmuseum gegründet, blickt das Museum auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück. Das LWL-Museum für Naturkunde nimmt verschiedene Aufgabenbereiche wahr, zum Teil an unterschiedlichen Standorten. Dazu gehören die Ausstellungen und das Großplanetarium im Museumsgebäude in Münster, die Außenstelle Heiliges Meer in der Gemeinde Recke und die Außenstelle Kahler Asten bei Winterberg. Die Paläontologische Bodendenkmalpflege als gesetzliche Aufgabe für Westfalen-Lippe und die Zentrale Präparationswerkstatt des Landes NRW befinden sich zusätzlich im Museumsgebäude in Münster. Im LWL-Museum für Naturkunde sind Berufe aus den verschiedensten Bereichen vereint. So arbeiten Wissenschaftler wie Biologen, Paläontologen, Geologen, Astronomen und Pädagogen Hand in Hand. Präparatoren, Handwerker und Techniker, Verwaltungsfachleute sowie Servicepersonal vervollständigen das Team des Museums. Das LWL-Museum für Naturkunde spricht alle Generationen und unterschiedliche Zielgruppen an. Alle Interessierten finden im Museum einen barrierefreien Veranstaltungs- und Begegnungsort.

Was machen wir?
Ausstellen, Informieren, Bilden
Das LWL-Museum für Naturkunde zeigt in umfassenden und wissenschaftlich fundierten Ausstellungen die Natur und ihre Beziehungen zum Menschen. Die klassische museale Vermittlungsart der Ausstellungen wird ergänzt durch umfangreiche museumspädagogische Angebote, Führungen, Vorträge, Thementage und das Erproben und Einsetzen von neuen und besonderen Formen der Vermittlung. Alle Angebote orientieren sich an den Interessen von Einzelbesuchern und Gruppen. Eigene Entdeckungen und vielgestaltige Aktivitäten machen unser Museum zu einem besonderen Erlebnisraum. Themen zu Sternen, Planeten und zum Universum werden im Planetarium für alle Altersgruppen in attraktiver und didaktischer Aufarbeitung mit modernen, dreidimensional wirkenden Darstellungen präsentiert. In den Außenstellen Heiliges Meer und Kahler Asten wird die regionale Natur in Ausstellungen, in Kursen und Seminaren sowie auf Exkursionen vermittelt. Ziel ist es, die Bedeutung von Natur- und Umweltschutz zu verdeutlichen und die beiden Naturschutzgebiete langfristig zu erhalten.

Sammeln, Bewahren und Forschen
Die naturkundliche Landesforschung und die Erfassung der Biodiversität in Westfalen-Lippe gehören zu den Aufgaben des Museums. Dies macht die Bewahrung der vorhandenen wissenschaftlichen Sammlungen und die permanente Erweiterung der Sammlungsbestände erforderlich. Hierzu hat das Museum ein eigenes Sammlungskonzept aufgestellt. Das Museum stellt seine Sammlungen, seine umfangreiche naturkundliche Bibliothek und seine drei Schriftenreihen für Forschungsvorhaben, Vermittlungszwecke und wissenschaftliche Publikationen zur Verfügung. Es fördert den internationalen und interdisziplinären Wissensaustausch, regt Projekte in der naturkundlichen Landesforschung an und beteiligt sich als Kooperationspartner bei unterschiedlichen Forschungsprojekten.

Wie arbeiten wir?
Arbeit und Zusammenwirken im LWL-Museum für Naturkunde orientieren sich an den Leitlinien des LWL. Wie alle LWL-Einrichtungen verstehen wir unsere Tätigkeiten als Dienstleistung für die Menschen in ganz Westfalen-Lippe. Wir richten uns grundsätzlich an jedermann, vom interessierten Laien über Schulklassen bis hin zu Wissenschaftlern unterschiedlicher Forschungsrichtungen und an die Mitgliedskörperschaften des LWL. Besucherfreundlichkeit und eine Orientierung am Kunden werden bei uns groß geschrieben. Dabei gehen wir sowohl auf die Belange des interessierten Besuchers als auch auf jene des engagierten ehrenamtlichen Naturkundlers ein.

Unsere Arbeitsweise zeichnet sich dadurch aus, dass wir zielorientiert unsere Aufgaben in Form von regelmäßigen Tätigkeiten oder in Projekten bearbeiten. Unsere Ressourcen ermöglichen es uns, den Großteil der Arbeiten effizient unter einem Dach auszuführen. Wir arbeiten dabei als Team fester und freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und binden auch ehrenamtliche Kräfte ein. Die vielfältigen fachlichen Aufgaben erfordern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein hohes Maß an fachlicher und sozialer Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Eigenverantwortung. Hilfsbereitschaft, „kurze Wege“ und regelmäßige Informationen erzeugen in unserem Museum eine offene und kreative Arbeitsatmosphäre. Unser Anliegen ist es, uns stetig zu verbessern. Unsere fachlichen Tätigkeiten und die Arbeit mit Besuchern und ehrenamtlichen Kräften bringen es mit sich, dass wir häufig zu ungewöhnlichen Zeiten tätig sind.

Der LWL, unser Träger, finanziert unsere Arbeit zum weitaus überwiegenden Teil. Daneben unterstützt die LWL-Kulturstiftung von Fall zu Fall insbesondere Ausstellungsprojekte des Hauses. Das Land Nordrhein-Westfalen steuert finanzielle Mittel zur Wahrnehmung der gesetzlichen Aufgabe der paläontologischen Bodendenkmalpflege bei. Enge Kooperationen bestehen mit anderen Museen und Planetarien, aber auch mit verschiedenen naturwissenschaftlichen Vereinigungen, biologischen Stationen und Hochschulen.

Ziele benennen, Ziele erreichen, Zukunft gestalten
Das LWL-Museum für Naturkunde möchte als kompetenter Vermittler naturwissenschaftlicher und ökologischer Fakten wahrgenommen werden.

  • Wir werden Ausstellungsdidaktik und -methodik stetig verbessern.
  • Wir werden unsere Sammlungen (Zoologie, Botanik, Geologie, u.a.) digital aufarbeiten, zeitgemäß und aktuell präsentieren. Das LWL-Museum passt sich dem demografischen Wandel an und fühlt sich dem Gedanken der Inklusion in besonderer Weise verpflichtet.
  • Wir bauen Vermittlungsangebote für alle Altersstufen und gesellschaftlichen Gruppen stetig aus und entwickeln im Sinne einer inklusiven Pädagogik generationsübergreifende und integrierende Angebote.
  • Wir werden Barrierefreiheit nicht nur in unseren Gebäuden und in den Ausstellungen, sondern auch im Kopf gewährleisten. Das LWL-Museum möchte in einer zunehmend digitalen Welt als etwas Besonderes wahrgenommen werden. Hierzu gehört die Stärkung unserer Alleinstellungsmerkmale.
  • Nichts ist spannender und authentischer als das Original. Fossilien, Tier- und Pflanzenpräparate werden bei allen Themen wichtigstes Vermittlungsmedium sein.
  • Wir werden verstärkt auf moderne Medien setzen, die vergangene Welten lebendig werden lassen und abstrakte Sachverhalte anschaulich und begreifbar darstellen.
  • Einen besonderen Blickwinkel gestattet das Planetarium. Unter seiner Kuppel werden Raum und Zeit mittels modernster Technik anschaulich dargestellt, und das immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Das LWL-Museum baut seine Kooperationen aus und stärkt seine Netzwerke.

Zur Geschichte des Planetariums

Das Planetarium mitten im LWL-Museum für Naturkunde.

Das Planetarium wurde 1981 eröffnet. Als eines der wenigen Großplanetarien Deutschlands besaß es ursprünglich 255 Plätze bei einem Kuppeldurchmesser von 20 Metern. Heute bietet es 225 Menschen einen Platz. Das Planetarium wurde seit 2010 mehrfach modernisiert und ist eines der modernsten Planetarien Europas. Gäste können die atemberaubenden Programme und das Beste, was es derzeit in Planetarien gibt, in Fulldome-Technik sehen.

Mehr zum Umbau 2021 und 2022

Foto vom Bau der Planetariumskuppel (c) LWL-Medienzentrum für Westfalen

Bau des Planetariums

Die Geschichte des Planetariums in Münster begann 1965, als der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) beschloss, einen Neubau für das Naturkundemuseum zu errichten und ein Planetarium ins Museumsgebäude aufzunehmen. Die damalige Idee der Museumsleitung, ein Planetarium in das Naturkundemuseum einzubinden, war in Deutschland neu. Bisher gab es so eine Kombination von Museum und Großplanetarium nur in Einrichtungen Nordamerikas.

Der LWL wird aktiv

Der LWL trat mit der Bitte um Finanzierung des Planetariums in seinem Museumsneubau an die Stadt Münster heran. Das Konzept überzeugte die Politiker der Stadt Münster. Sie finanzierte den Bau des Planetariums vollständig und stellte außerdem eine einmalige Summe für die Betriebskosten bereit, alles zusammen 8,5 Millionen DM. Das Planetarium ging in das Eigentum des LWL über.

Die Einrichtung

Bei einem Kuppeldurchmesser von 20 Metern sollte das Großplanetarium in Münster über 250 Sitzplätze bieten. Planetarien dieser Größenordnung existieren heute in Deutschland lediglich neun Mal. Im Januar 1981 lieferte die Firma Zeiss aus Oberkochen das Herzstück des Planetariums, den Sternenprojektor. Dieses „Modell V“ genannte Gerät ist rund 5 Meter lang und hantelförmig. Es wurde von einem Regiepult aus bedient, auf dem über 100 Schalter und Signaleinrichtungen bedient werden konnten. Die gesamte mechanische und optische Steuerung erfolgte in jeder einzelnen Vorführung manuell. Dieser Sternenprojektor wurde ergänzt durch mehrere Diaprojektoren, mit denen Vorgänge im Weltall anschaulich dargestellt werden konnten.

Die Gäste sind begeistert

Am 13. November 1981 wurde das Planetarium im Neubau des Museums eröffnet. Obwohl die übrige Ausstellungsfläche noch Baustelle war, nahm die Öffentlichkeit das Planetarium sofort gut an. In den ersten sechs Wochen nach der Eröffnung nahmen rund 18.000 Menschen an den Programmen im Planetarium teil.  Der einmillionste Besucher des Planetariums konnte bereits 1989 begrüßt werden. Auch technisch wurde das Planetarium weiterentwickelt: Weitere Dia- und Videoprojektoren wurden nach und nach installiert, so dass über 50 solcher Geräte um die Besucherinnen und Besucher herum, am Rand der Planetariumskuppel installiert, im Einsatz waren. Sie boten umfangreiche Darstellungsmöglichkeiten, so konnten um die Gäste herum Panoramen sowie den gesamten künstlichen Himmel abdeckende Ganzkuppel-Bilder projiziert werden.

Noch moderner und besser

Nach 17 Betriebsjahren erfolgte 1998 ein Wechsel des zentralen Planetariumsprojektors. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten etwa zwei Millionen Menschen das Planetarium besucht.

Der hantelförmige alte Sternenprojektor wurde ausgebaut, er ist heute im Eingangsbereich des Museums zu besichtigen. Stattdessen wurde im Planetarium der neue Sternenprojektor „Universarium Modell VIII“ der Firma Carl Zeiss Jena GmbH installiert. Dieses Gerät besteht aus einer zentralen Kugel zur Projektion der Fixsterne, dem so genannten Starball, und acht daneben stehenden Projektoren für die Planeten des Sonnensystems. Durch Einsatz von Glasfaseroptik sind diese neuen Projektoren wesentlich lichtstärker und liefern eine viel naturgetreuere Nachbildung des Sternenhimmels als es vorher möglich war. Anders als bisher kann der neue Projektor nicht nur manuell, sondern auch durch einen Computer gesteuert werden. Die Computersteuerung ermöglicht vielfältigere Darstellungen am Sternenhimmel, eine bessere Synchronisation zwischen visuellen und akustischen Darbietungen, und eine gleichbleibende Qualität der Planetariumsprogramme.

Viele Umbauten

Im Zuge der Umbauten wurde ausserdem eine Laser-Anlage zur Unterstützung der visuellen Erklärungen eingebaut.

Nach neunwöchiger Umbau- und Schließungszeit konnte das Planetarium am 25. August 1998 mit folgender Technik wieder eröffnet werden:

  • Sternenprojektor Zeiss „Universarium Modell VIII“: Darstellung von Sonne, Mond, Planeten, Fixsternen und Sternbildern, mit ihren astronomisch exakten Bewegungen im Laufe der Monate und Jahre
  • Laserprojektion zur Einblendung von Grafiken am Planetariumshimmel und zur Aufführung von Lasershows
  • 2 Videoprojektoren zur Einblendung von Filmen und Computeranimationen
  • 24 gekoppelte Diaprojektoren zur Darstellung von Panorama-Ansichten irdischer und außerirdischer Landschaften
  • 12 gekoppelte „Allsky“-Diaprojektoren zur Einblendung übergroßer Bilder über die gesamte Planetariumskuppel hinweg
  • 13 Diaprojektoren zur Einblendung von Einzelbildern an unterschiedlichen Stellen des Planetariumshimmels

Modern und einmalig

2010 wurde das Planetarium im LWL-Museum für Naturkunde modernisiert und auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht.

In der Zeit vom 12. April bis zum 20. Mai 2010 wurde das alte Projektionssystem, bestehend aus über 50 Diaapparaten, gegen ein neues, modernes Fulldome-Projektionssystem der Firma Sky-Skan Europe GmbH ausgetauscht. Sechs Fulldome-Videoprojektoren ermöglichen jetzt Ganzkuppel-Videoprojektionen mit bewegten Bilder (vergleiche Kinoprojektoren). Die Beleuchtung des Saales wurde von über 1.200 Glühbirnen auf 60 Meter dreifarbige LEDs (5.700 Lampen) ersetzt. Auch die dreh- und neigbaren Stühle wurden erneuert und bieten jetzt eine bequemere Polsterung und eine Kopfstütze.

Im klimatisierten Sternensaal wird jetzt das Weltall noch plastischer und anschaulicher als je zuvor präsentiert. Die sechs neuen Projektoren werfen ein riesiges, die Gäste umgebendes Bild an den Planetariumshimmel - mit einer im Jahr 2010 in europäischen Planetarien bisher ungekannt scharfen Bildauflösung von 35 Megapixeln (Fulldome-Technik). Von den neu eingebauten, bequemen Sesseln aus wird seit 2010 die Erde umkreist, der Mars erobert oder die Saturnringe durchflogen. Kinder und Erwachsene sind mittendrin, statt nur dabei.

Das Planetarium wurde am 21. Mai 2010 wieder eröffnet.

Überzeugende Technik

Damit Reisen ins Weltall möglich sind, kommen ein Fulldome-Projektionssystem, 6 digitale Bildprojektoren, 24 PCs zur Datenübertragung und Bildzusammensetzung, Bildauflösung von 35 Megapixeln, 60 Meter dreifarbige LEDs, Laserprojektionsanlage und der einmalige Zeiss-Sternenprojektor im Zentrum des Saals, zum Einsatz. Sie alle machen die Shows und Veranstaltungen im Planetarium zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Deutschlandweit vorne

Nach wie vor ist das LWL-Museum für Naturkunde das einzige naturkundliche Museum in Deutschland, das gleichzeitig auch über ein Großplanetarium verfügt.

Dieses einmalige Angebot wird von vielen Gästen des Hauses wahrgenommen. Das Planetarium Münster zählte heute zu den besucherstärksten Planetarien in Deutschland. Der Einzugsbereich der Gäste umfasst ganz Westfalen-Lippe und geht zum Teil darüber hinaus. Mit seinen informativen und gleichzeitig spannenden Planetariumsprogrammen kommt das Museum seiner Bildungsaufgabe im Bereich der Astronomie nach und ist in der Lage, auch durch Kooperation mit anderen Planetarien, immer wieder neue Planetariumsangebote mit unterschiedlichen fachlichen Inhalten zu präsentieren.

Umfassende Erneuerung der Projektionscomputer

Auf den ersten Blick konnten die Besucher und Besucherinnen keinen Unterschied feststellen. Doch sobald das Licht ausging und die Astronomischen Programme starteten, konnte die neue Bildqualität zeigen, warum das Münsteraner Planetarium drei Wochen geschlossen war und am 23. September 2017 wieder geöffnet wird. Rund 300.000 Euro wurde in neue Computertechnik des Planetariums investiert, um den Gästen zukünftig noch bessere Bilder des Weltalls im Sternentheater bieten zu können.

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Planetariums rund um ihren Leiter Dr. Björn Voss stand ab da die neueste Softwaregeneration zur Verfügung, die die Möglichkeiten zur Gestaltung und Produktion neuer Planetariumsshows weiter verbesserte. Insgesamt sind 13 Projektionscomputer erneuert worden. „Wir sind jetzt in der Lage, noch schneller noch komplexere 3D-Szenen zu erstellen“, erklärte Voss. „Zudem ist die Einbindung und Gestaltung von neuesten Informationen und Bildern deutlich vereinfacht worden“. Nun ist es möglich die komplette Technik von überall im Planetarium zu steuern, was gerade bei Vorträgen oder Sonderveranstaltungen große Vorteile bringe.

Planetariumsmitarbeiter Dr. Tobias Jogler erklärt: „Viele Dinge, die wir bisher nicht umsetzen konnten, werden uns dank der komplexeren Steuerungsmöglichkeiten jetzt erlaubt. So können wir zum Beispiel viel leichter Ansichten von realistischen Sternenclustern (Sternenhaufen) erzeugen, als dies bisher möglich war“.

Austausch der Projektionsgeräte

Für sechs Wochen blieb das Planetarium im Jahr 2019 geschlossen, um die Projektionsgeräte auszutauschen. Vereinzelte Zuschauer und Zuschauerinnen haben vielleicht im Planetarium am Rand die Säulen bemerkt. Die Zahl der Säulen hat sich fast verdoppelt. Und dafür gibt es einen Grund: Anstatt wie früher sechs Projektionsgeräte gibt es nun zehn Projektoren, welche in diesen Säulen versteckt sitzen und ihr Bild über Spiegel an die Kuppel werfen. Im Hintergrund steuern 21 PCs, jeweils zwei pro Projektor und ein Steuerungs-PC, die Projektion auf die Kuppel. Die Auflösung ist von 7 500 auf 9 000 Pixel gestiegen (8k), wodurch Helligkeit, Koontrast und Farbe verbessert wurden. Erfreulich für den Zuschauerbereich: Die neuen Projektionsgeräte sind geräuscharm, da eine Laser-Lichttechnik eingesetzt wird, wie es Sie bisher nur in wenigen Planetarien, wie etwa in Touluse oder St. Petersburg, gibt.

Planetarium geschlossen!

Von Januar 2021 bis Ende Juni 2022 blieb das Planetarium geschlossen. Der Raum wurde komplett entkernt und umgebaut. Unter anderem wurde die Kuppel abgesenkt, die Sitze erneuert und deren Anordnung und Platzierung im Raum geändert.

Die alte Projektionskuppel wurde abgerissen und eine neue, „nahtlose“ Projektionskuppel installiert. Die Akustik wurde durch den Einbau einer Schalldämmung verbessert. Eine neue Audio-Anlage wurde installiert und eine Bühne eingerichtet, um Veranstaltungsformate zu erlauben, die bisher nur schwer umsetzbar waren. Um optimale Sicht auf Bühne und Projektion zu ermöglichen, wurde die neue Bestuhlung nicht ebenerdig, sondern in leicht ansteigenden Reihen installiert. Die neue Sitzanordnung bietet optimale Sicht auf die 360°-Projektionen und
auf die neue Bühnenfläche.

Mehr über den Planetariumsumbau erfahren Sie hier

Neu und modern

Als eines der modernsten Planetarien Europas wurde im Juli 2022 das Planetarium nach seinem kompletten Umbau wiedereröffnet. Zur Wiedereröffnung gab es ein Festwoche mit einem Feuerwerk an Veranstaltungen.

Das Planetarium ist nun moderner und komfortabler geworden. Es ist NEU – MODERN – KOMFORTABEL – VIELFÄLTIG - BRILLIANT.

Zahlen & Fakten

  • Eineinhalb Jahre Umbauzeit
  • Rund 4 Millionen Euro Umbaukosten
  • Wiedereröffnet am 2. Juli 2022
  • Festwoche zur Wiedereröffnung vom 2. bis 10. Juli
  • 300 Quadratmeter großer Sternensaal
  • 20 Meter Kuppeldurchmesser
  • 225 Sitzplätze
  • Einmalige 360-Grad-Projektionen
  • Über 60 Megapixel
  • Audioanlage mit 49 Lautsprechern und 360-Grad-Sound
  • (entspricht der Anlage in der Elbphilharmonie Hamburg)
  • Zehn Fulldome-Videoprojektoren, von 21 PCs gesteuert

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Servicebüro

Servicezeiten
Mo-Fr:    9.00-12.00 Uhr & 14.00-16.30 Uhr
(Samstag, Sonntag und an Feiertagen ist das Servicebüro nicht besetzt!)

Kontakt
Telefon: 0251.591-6050
E-Mail: servicebuero.naturkundemuseum@lwl.org

Mitarbeiterin bei einem Beratungsgespräch am Telefon. Foto: LWL/Steinweg

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